Sie wiegt 111 Kilo
GNTM-Gewinnerin Alex Mariah Peter: "Mein Körper zeigt mir, dass die Grenze erreicht ist"
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von teleschauSie war 2021 die erste Trans-Frau, die "Germany's Next Topmodel" gewann. Seitdem kämpft Alex Mariah Peter als Influencerin für Diversity und Body Positivity. Jetzt gestand die 27-Jährige in einem Instagram-Post, dass das mit der Positivity nicht immer so leicht ist: Sie fühle sich zu dick. So könne das nicht weitergehen ...
Das Wichtigste in Kürze
Seit ihrem Sieg der 16. Staffel von "Germany's Next Topmodel" hat sich Alex Maria Peters Körper stark verändert.
Auf Instagram berichtete das Model, dass sie sich mit ihrem Gewicht aktuell nicht mehr wohlfühlt.
Alex Maria Peter: "Ich bin an meinem persönlichen Peak angekommen"
"Aktuell befinde ich mich in der längsten Phase meines Lebens, in der ich an meinem persönlichen Peak angekommen bin: 111 Kilogramm." Das schrieb Alex in ihrem Post, in dem sie sich ehrlich mit dem Unwohlsein mit ihrem eigenen Körper auseinandersetzt. Sie veröffentlichte dazu 20 Bilder aus ihrem Leben, die sie als Baby, beim GNTM-Finale 2021 oder im Fitnessstudio zeigen. Alle Bilder hätten etwas gemeinsam, schrieb sie: "Wie unwohl ich mich auf jedem einzelnen von ihnen gefühlt habe, aber chronologisch - wie auch die Bilder - wurde es die letzten Jahre immer schlimmer."
In den letzten Monaten, so schrieb sie vor wenigen Tagen weiter, habe sie 45 Kilogramm zugenommen. Ihr Körper reagiere darauf eindeutig:
Mein Körper zeigt mir langsam, dass die Grenze erreicht ist. Ich bin nach drei Stockwerken außer Atem, mein Gewebe reißt, und ich habe zum ersten Mal in meinem Leben Dehnungsstreifen - durch mein Übergewicht.
Darf man sagen: "Ich finde mich zu dick"?
"Obwohl ich die meiste Zeit meines Lebens schlank war - so wie die Gesellschaft es schließlich von einem erwartet - war ich nie wirklich zufrieden", offenbarte Alex weiter. Deshalb teile sie auch all die Bilder erstmals "ungeschönt und ohne Retusche" mit ihren 250.000 Follower:innen.
Alex setzte sich schonungslos ehrlich mit sich auseinander: "Gerne würde ich sagen: 'Ach, plus minus 45 Kilogramm, wen interessiert's?' Aber guess what: Das wäre gelogen! Denn ich bin mit dem gleichen Druck aufgewachsen wie die meisten von uns. Was allerdings neu ist, ist der Druck durch die Öffentlichkeit, nicht zugeben zu dürfen, dass ich mich zu dick finde."
Dieser Druck, den Erwartungshaltungen anderer gerecht werden zu wollen, habe, so schreibt sie weiter, eine "Nebenwirkung" gehabt: "Das Resultat ist leider nicht, dass ich meinen Körper bedingungslos akzeptiere, sondern dass ich mir zuletzt die Frage stellen musste, ob ich mit dem Zeigen meines Körpers Ausreden gesucht habe, um nicht zuzugeben, dass ich mich einfach zu dick finde. Ich glaub', die Antwort ist: Ja."
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Riccardo Simonetti sendet Herzchen für Alex Mariah Peter
Sie habe Konsequenzen gezogen: "Deswegen soll damit Schluss sein und vor allem möchte ich dieses ständige Gedanken-Karussell loswerden, in dem ich bloß niemandem auf den Schlips treten möchte, so wie ein Teil des Internets es gerne hätte." Aber das Leben, so Alex weiter, sei nun einmal "Versuch und Irrtum". "Deswegen wird meine Abnehmen-Journey - die dieses Mal hoffentlich kein Versuch bleibt - befreiend sein, in zweierlei Hinsicht."
Der Post sorgte für ein gewaltiges Medienecho mit zum Teil reißerischen Headlines, die Alex in einem weiteren Instagram-Beitrag gestern kommentierte. Sie setzte sich darin durchaus ironisch mit den Storys, die über sie geschrieben wurden, auseinander, machte aber weder Medien noch Redakteur:innen einen direkten Vorwurf, denn: "Auch wenn ich mein Journalismus-Studium nach dem fünften Semester abgebrochen habe, weiß ich natürlich, wie die Medienwelt funktioniert." Dennoch oder deshalb wolle sie zu der Thematik lieber keine Interviews geben - "Die kann man sowieso nicht lenken" -, sondern ihre Gedanken lieber im Kreise ihrer Follower:innen äußern.
Die reagierten auf die ehrliche Selbstreflexion des Kölner Models mit viel Zuspruch. Auch Promis wie Riccardo Simonetti reagierten mit Herzchen oder Daumen-hoch-Icons für die mutigen Messages.